Es geht weiter!
Seit meiner Pause bei den Freunden in Kristiansund bin ich nun schon wieder einige Zeit unterwegs. Es hat gut getan, das Schreiben einmal sein zu lassen und mich darauf zu konzentrieren, wieder auf dem Trail anzukommen und mich in der "neuen alten Situation" zurechtzufinden. Eine (Selbst-)Verpflichtung weniger war in den schwierigen ersten Tagen sehr hilfreich.
Es war ja sowieso die Idee, ein bisschen auszuprobieren, ob mir das Bloggen überhaupt Freude macht. Jetzt weiß ich, das tut es. Und ich möchte es gerne fortsetzen. Ihr werdet also etwas zeitverzögert in den nächsten Tagen und Wochen erfahren, was bei mir so passiert ist seit der Pause.
Ein paar Worte zur blogfreien Zeit
Mir ist aufgefallen, wie sehr es mir hilft, meine Erlebnisse in klare Worte zu rahmen. Mein Tagebuch ist gegen den Blog oft ein kunterbunter Haufen an Erlebnissen, ohne roten Faden oder jeglichen literarischen Anspruch. Es ist dafür da, abends meine Gedanken loszuwerden. Der Blog dagegen erzählt eine zusammenhängende Geschichte. Auch nicht immer geradlinig, aber zumindest nachvollziehbar. Dadurch habe ich die Möglichkeit, unfertige Gedankenstränge zu Ende zu bringen. Sprache gibt den Gedanken ein Gerüst, mit dem sie stabiler stehen und ich sie klarer sehen kann. So komme ich auf Erkenntnisse, die mir andernfalls nicht begegnet wären.
Nicht immer bin ich mir allerdings so sicher, ob diese Klarheit auch wirklich so existiert oder ob ich sie mir zusammenreime, damit es stimmig klingt. Manchmal sind die Dinge nicht so geordnet wie die Worte scheinen. Nicht immer kann ich unterscheiden, ob mir auch die Formulierung einer Klarheit hilft, diese erst entstehen zu lassen. Denn manchmal existiert der klare Gedanke vor dem Verstehen.
Außerdem ist es mir ein Anliegen, dass auch Geschichten erzählt werden, die nicht nur schön sind, sondern alles beinhalten. Auch das ist ein Grund, nicht im schwierigsten Moment mit dem Erzählen aufzuhören, sondern genau dann weiterzumachen.
Letztendlich ist der Blog für mich ein Ventil für meine Kreativität. Hier kann ich mich zwar nicht mit dem Pinsel austoben, aber es macht mir viel Freude, die (wesentlich besser zur lightweight-Philosophie passende) Nachbardisziplin der Wortmalerei zu üben. Ich glaube, diesen Aspekt hab' ich in der letzten Zeit am meisten vermisst. Kreativ sein ist einer der großen Faktoren für mein Wohlbefinden und auf Touren nur in sehr begrenzter Weise ausführbar.
Sicherlich ist hier recht deutlich geworden, wie sehr ich hier auch für mich selbst schreibe. Umso mehr freut es mich, dass ihr so gerne mitlest!
Solltet ihr euch also auf neue Geschichten aus dem Sumpf freuen, schaut die nächste Zeit mal hier vorbei!
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